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 |  End-of-Life-Management

Ressourceneffizienz durch Remanufacturing in der Bauwirtschaft

Das Bild zeigt eine Nahaufnahme eines historischen Fensterbeschlags.
© Elena Jetter

Handlungsfeld:
End-of-Life-Managent

Holzmanufaktur Rottweil 

Die Holzmanufaktur Rottweil restauriert und repariert historische Ausstattungen wie Fenster, Türen und Böden. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht alter Qualität mit neuer Qualität zu begegnen und so der Erinnerung und Sehnsucht nach Vertrautem eine Zukunft zu geben. Ein besonders innovatives Beispiel für nachhaltige Produktnutzung ist das Remanufacturing-Fensterprojekt der Holzmanufaktur.

Bei Instandsetzungen im Baudenkmal müssen insbesondere bei Fenstern bestimmte Rahmenbedingungen und gesetzliche Vorgaben zur Energieeinsparung beachtet werden. Vorhandene Fenster im Baudenkmal werden langfristig auch nur dann im Bestand gesichert sein, wenn die von den Nutzern und Eigentümern zurecht gewünschten Anforderungen an ein Fenster erfüllt werden. So gelten etwa vor dem Jahr 1990 gefertigte Fenster als energetisch sanierungsbedürftig, da ihr Wärmedurchgangskoeffizient (Uw-Wert) von 3,0 und größer den heutigen Anforderungen an umweltgerechtes Bauen nicht genügt. Da der Anteil der Fenster in Deutschland, die als historisch wertvoll gelten, stetig geringer wird, müssen Lösungen in der Denkmalpflege gefunden werden, wie diese Fenster als Kulturgut erhalten bleiben können.

Das Credo der Holzmanufaktur Rottweil lautet: Reparieren und Wiederaufbereiten. Zudem soll mit Bestand weitergebaut werden, anstatt ihn zu erneuern. Dabei werden bei gebrauchten Bauteilen und Ausstattungen die Materialien und die Konstruktionen geprüft und bei Bedarf repariert. Ergänzend erfolgt bei Funktionsbauteilen, wie z. B. Fenster, Türen, Treppenhäusern bei Bedarf eine technologische Aufwertung durch den Ersatz veralteter Komponenten und das Anpassen der Bauteile an gegenwertige Erwartungen. Dieser Retrofit ist sinnvoller als ein Ersatz durch Neubau, denn die stabile Grundsubstanz der Bauteile bleibt erhalten und es entfallen aufwendige Neben- und Anschlussarbeiten sowie Transporte. Unter dieser Prämisse hat die Holzmanufaktur Rottweil eine Methode entwickelt, mit der sie im Baudenkmal die ästhetische, materielle und konstruktive Qualität von Bestandsfenstern erhalten kann. So können etwa verbesserte Verglasungen, wie Zweifach- oder Dreifach-Isolierverglasungen und Vakuumisolierverglasungen eingebaut werden. Darüber hinaus werden Beschläge getauscht und zusätzliche Dichtungsebenen eingefügt. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, eine weitere Fensterebene einzubauen, um die historische Bausubstanz an heutige Erfordernisse anzupassen. Gleichzeitig werden ein besserer Wärme- und Schallschutz und sicherheitsrelevante Standards erreicht.

Laut einer Kurzstudie der ina Planungsgesellschaft mbH Darmstadt werden bei einem überarbeiteten Holzfenster circa 27 Prozent nicht erneuerbarer Primärenergiebedarf und 17 Prozent Treibhausgasemissionen in der Herstellung, Instandhaltung und Entsorgung eingespart. Zudem sparen die Eigentümer der Gebäude durch die Reparatur und Restaurierung der Fenster jährlich rund 5 bis 6 Mio. Euro gegenüber der Anschaffung von neuen gleich- wertigen Fenstern. Dadurch werden letztlich auch etwa 90 Tonnen Material in Form von Holz, Glas, Putzen, Farbe und Metall eingespart. Darüber hinaus wird durch die energieeffizienten Maßnahmen der Holzmanufaktur Rottweil, der Denkmalbestand an historisch wertvollen Fenstern in Deutschland nachhaltig gesichert.

Um eine erfolgreiche Restaurierung und Rekonstruktion zu gewährleisten, entwickelte die Holzmanufaktur Rottweil eigene Konzepte für sämtliche Fensterkonstruktionen von einfachverglasten Fenstern, über Kastenfenstern bis hin zu Metallfenstern. In Kooperation mit einem regionalen Glashersteller entwickelte sie etwa Sondergläser, die besonders dünn sind und trotzdem einen U-Wert haben, der der Norm entspricht. An der Konzeption werden letztlich viele Stakeholder beteiligt, wie etwa die Genehmigungsbehörden (Denkmalamt und Baurecht), Architekten, Energieberater und die Bauherren.

Die Holzmanufaktur Rottweil hat es sich zur Aufgabe gemacht mit historischen Werten und Werken nachhaltig und verantwortungsbewusst umzugehen. Mit Begeisterung und Leidenschaft für Qualität und Perfektion arbeiten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an denkmalgeschützten und erhaltenswerten Gebäuden – darunter auch Klöster, Schlösser, Staatsbibliotheken. Das Handwerksunternehmen hat bereits hunderte denkmalgeschützte Projekte – auch im internationalen Rahmen - mit Partnern aus den Bereichen Oberfläche, Metallverarbeitung und weiterer angrenzender Gewerke realisiert. Ihr Fachwissen stellt die Holzmanufaktur auch für Planungen zur Verfügung, von der Bestandserfassung und -bewertung über die Ausarbeitung von Konzepten bis hin zu abnahmefähigen Ausführungen.

Herausforderung

Bestandserhaltung von historisch wertvollen Fenstern

Maßnahme

Restaurieren und Reparieren von historischen Fenstern

Nutzen

bei überarbeiteten Holzfenstern:

  • Ca. 27 % nicht erneuerbarer Primärenergiebedarf
  • 17 % Einsparung an Treibhausgasemissionen in der Herstellung, Instandhaltung und Entsorgung
  • Kostenersparnis für Eigentümer jährlich rund 5 bis 6 Mio. Eur.
  • Materialeinsparung von 90 Tonnen in Form von Holz, Glas, Putzen, Farbe und Metall
  • Sicherung des Denkmalbestand an historisch wertvollen Fenstern in Deutschland

Unternehmen

Gründungsjahr1988
Mitarbeiterinnen & Mitarbeiterunter 100
Umsatz in Millionen Euro10
Unternehmenstyp Handwerk


Initiativen

100 Betriebe für Ressourceneffizienz

Kontakt

Holzmanufaktur Rottweil 
Neckartal 161        
78628 Rottweil
www.homa-rw.de



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