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 | Mobilität & Stadt
Letzte Änderung: 29.07.2025

Feinstaub - So kannst du ihn vermeiden

Befahrene Straße im Stadtverkehr
© Unsplash

Hintergrund

10 000 bis 20 000 Liter Luft atmen wir am Tag ein und aus. Ohne Atmen, sterben wir. Paradox, dass uns genau diese Atemluft tödliche Krankheiten bringt. Ein gefährlicher Faktor dabei ist der Feinstaub, der sich in der Luft befindet. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich dabei um feine, kleine Partikel. Während größere Staubpartikel beim Atmen im Rachenraum oder der Nase hängen bleiben, dringen kleinere Teile in die Lungen und Bronchien ein. Je kleiner desto tiefer kommen die Teilchen, teilweise sogar bis in den Blutstrom. Das hat Auswirkungen auf unsere Gesundheit. 

Feinstaub gilt nicht nur als Ursache für kurzfristige Beschwerden wie Husten, Atemnot oder Kopfschmerzen, sondern auch für langfristige chronische Erkrankungen. Dazu zählen insbesondere Krankheiten der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems sowie zunehmend auch Schäden am Nervensystem. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt deshalb deutlich strengere Grenzwerte für Feinstaub als derzeit in Deutschland und der EU gelten, denn die Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte bedeutet noch lange keine wirklich saubere Luft. 

Doch nicht nur die menschliche Gesundheit leidet unter Feinstaub. Auch das Klima wird durch die winzigen Partikel beeinflusst – besonders durch die darin enthaltenen Rußpartikel. Sie entstehen bei der Verbrennung von fossilen Ressourcen wie Kohle, Öl oder Diesel oder auch beim Verbrennen von Holz. Wenn diese Partikel in die Atmosphäre gelangen, verdunkeln sie Oberflächen wie das Eis der Pole oder Gletscher. Dadurch wird mehr Sonnenstrahlung absorbiert wird und die Luft erwärmt sich schneller und das Eis schmilzt schneller. Ruß zählt daher zu den klimaschädlichsten Stoffen überhaupt. Laut wissenschaftlichen Berechnungen wirkt er bis zu 3.200-mal stärker auf das Klima als CO2

Feinstaub ist also nicht nur ein abstraktes Umweltproblem. Er betrifft ganz konkret unser tägliches Leben, auch in deutschen Städten. Besonders deutlich zeigte sich das in Stuttgart. Dort war die Luft über Jahre hinweg so stark belastet, dass die Stadt einen deutschlandweit einzigartigen Schritt wagte: den Feinstaubalarm. 

Was wurde aus dem Feinstaub in Stuttgart? 

Das Neckartor in Stuttgart war lange Zeit als die dreckigste Kreuzung Deutschlands bekannt. Dort war die Luft besonders stark mit Feinstaub belastet. Auch an anderen Messstellen in Stuttgart waren die Werte besonders hoch. In Stuttgart gab es deshalb von Oktober 2015 bis April 2020 regemäßig einen sogenannten Feinstaubalarm. Dieser wurde ausgerufen, sobald der Deutsche Wetterdienst an mindestens zwei aufeinanderfolgenden Tagen diagnostizierte, dass der Grenzwert für Feinstaub überschritten wurde. Das bedeutet, der Deutsche Wetterdienst prognostizierte Inversionswetterlagen, bei denen die oberen Luftschichten wärmer sind als die unteren. Diese Wetterlagen sind austauscharm und der Feinstaub bleibt dabei in Bodennähe hängen. Ziel des Alarms war: weniger Auto fahren, mehr öffentlichen Nahverkehr nutzen oder zu Fuß zu gehen. Heute gibt es keinen Feinstaubalarm mehr in der Landeshauptstadt. Zwei Jahre lang wurden an allen Messstellen in Stuttgart die Grenzwerte für Feinstaub eingehalten. Im April 2020 hat die Stadt daher den Alarm eingestellt. 

Das kannst du gegen Feinstaub tun

Ohne Atmen geht es nicht, aber du kannst die Luft, die du einatmest, verbessern. Zum einen, indem du dich vor verschmutzter Luft schützt. Zum anderen, indem du dazu beiträgst, dass weniger Feinstaub entsteht. 

  • Stark belastete Orte wie Hauptverkehrsstraßen, Baustellen, Flughäfen, Kraftwerke vermeiden und sportliche Aktivitäten nicht in deren Nähe betreiben. 
  • Öffentliche Verkehrsmittel nutzen 
  • Öfter mal zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sein
  • Auf ein Elektrofahrzeug umsteigen
  • Fahrgemeinschaften bilden
  • Auf Heizen mit Kaminöfen, sogenannten Komfort-Kamine, verzichten 
  • Ökostrom beziehen, denn vor allem durch Kohlekraftwerke entsteht Feinstaub im Gegensatz zu Solar und Windkraftanlagen 
  • In geschlossenen Räumen nicht rauchen
  • Auf nachhaltige Ernährung achten und Produkte aus Massentierhaltung vermeiden, denn in der industriellen Landwirtschaft entsteht ebenfalls Feinstaub durch Gülle. 

Weiterführende Links zum Thema:

Luftqualität an deutschen Messstationen

LUDOK – Luftverschmutzung und Gesundheit


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