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 | Mobilität & Stadt
Letzte Änderung: 28.07.2025 Autor*in: Katrin Maier-Sohn

Fliegen - Kompensation als irreführender Begriff

Flugzeug fliegt am Himmel
© Unsplash

Hintergrund

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen. Und dann würde was uns groß und wichtig erscheint plötzlich nichtig und klein“, heißt es in dem bekannten deutschen Lied „Über den Wolken“ von Reinhard Mey. Ganz so sorgenlos ist das Fliegen nicht. Da bestehen keine Zweifel mehr. Niemand in der Politik, in der Wirtschaft oder unter den Fluggästen bestreitet, dass das Fliegen der Umwelt und dem Klima schadet. 
Trotzdem wird relativ wenig dafür getan, dass weniger durch die Lüfte gejettet wird. Der Kraftstoff Kerosin ist immer noch steuerfrei. Während bei Benzin für Autos mindestens die Hälfte des Preises als Steuern an den Staat geht (der theoretisch damit die Umwelt schützen kann), zahlen die Airlines keine Steuern für ihren Kraftstoff. 

Verbrennt Kerosin entstehen hohe Mengen von CO2. Aber auch andere Effekte müssen bei der Ökobilanz eines Flugzeuges miteinbezogen werden. So gibt es sogenannte Zirruswolken und Kondensstreifen, die durch den Ausstoß von Wasserdampf entstehen. Stickoxide und weitere Stoffe werden ausgestoßen, die sich alle negativ auf unser Klima auswirken. In Deutschland stößt eine Person durchschnittlich über 10 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr aus (Umweltbundesamt). Mobilität macht davon etwa 2 Tonnen aus – deshalb sollte jede Flugreise wohl überlegt sein. 

Das kannst du tun

Also: Fliegen - ja oder nein? Das ist eine Gewissensentscheidung. Natürlich besteht die Option, komplett auf eine Reise mit dem Flugzeug zu verzichten. Das ist die beste Entscheidung für die Umwelt. Die eigene Region oder das eigene Land sind in jedem Fall sehenswert und einer Urlaubsreise würdig. Im Inland kann gut auf das Flugzeug verzichtet werden. Die Bahn oder Fernbusse bieten eine klimafreundlichere Alternative gegenüber dem Flugzeug.

Fernreisen sind leider nicht immer umgänglich. Mit der Globalisierung haben Firmen ihre Standorte auf der ganzen Welt angesiedelt und viele Handelspartner befinden sich auf anderen Kontinenten. Eine Geschäftsreise kann oft nicht vermieden werden.

Auch Fernweh oder ein Besuch bei Verwandten oder Bekannten im Ausland können Dich in ein weit entferntes Land ziehen. Weite Strecken mit dem Zug oder dem Schiff zurückzulegen, ist aufgrund von Zeit und Geld nicht immer möglich. Dann sollte der CO2-Verbrauch in jedem Fall teilweise kompensiert werden, wobei ein vollständiger Ausgleich leider niemals möglich ist. Kompensation kann nur einen Anstieg der CO2-Emission abmildern, gesenkt wird die Emissionsmenge dadurch aber nicht. Das heißt, Kompensationsmaßnahmen sollten sich immer auf unvermeidbare Emissionen beziehen, sodass tatsächlich an anderer Stelle etwas eingespart wird.

Deine Checkliste vor jedem Flug:

  • Muss diese Reise wirklich sein?
  • Gibt es eine akzeptable Transport-Alternative, die klimafreundlicher ist (z.B. mit dem Zug)?
  • Wie kompensiere ich einen Teil meines entstandenen CO2-Ausstoßes?

Weitere Infos:

Atmosfair

MyClimate


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