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 | Natur & Biodiversität
Letzte Änderung: 19.05.2025 Autor*in: Katrin Maier-Sohn

Mobile Gärten

Ein Hochbeet in einer Gemüsekiste wird abgemessen
© Manuel Hilscher

Wir zeigen euch, wie man ein mobiles Gemüse-Hochbeet anlegt.

Bevor es im Beet richtig losgeht, braucht es ein bisschen Planung. Noch vor Frühlingsbeginn sollte man sich also Gedanken machen, welche Pflanzen man in seinem Garten anbauen möchte und was dafür benötigt wird. Bereits ab März kann ein Großteil der Pflanzen auf dem Fensterbrett vorgezogen und teilweise schon im Frühbeet ins Freiland gesät werden. Das dafür benötigte Saatgut kann z. B. von einer lokalen Gärtnerei beschafft oder übers Internet bezogen werden. Wer nachbaufähiges Bio-Saatgut möchte, ist bei der Bingenheimersaatgut oder Dreschflegel gut aufgehoben. Oft lohnt es sich im Bekanntenkreis nach Saatgut aus dem Vorjahr nachzufragen. Bei niedriger Temperatur und geringer Luftfeuchte lässt sich das Saatgut bedenkenlos mehrere Jahre verwenden ohne, dass es seine Keimfähigkeit verliert. Also: Anzuchterde besorgen, Saatschalen füllen – und los geht’s!

Beim Keimen sind zwei Faktoren entscheidend: Eine konstante Temperatur zwischen 20 und 25 °C und hohe Luftfeuchtigkeit (> 80 %). Kaum etwas macht so viel Freude wie die ersten Keimlinge nach Tagen des Wartens.

 

GÄRTNERN AUF ENGSTEM RAUM

Gärtnern ohne viel Platz zu haben, ist möglich! Eigentlich sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und es können so gut wie alle Gefäße in Beete umgewandelt werden. Das reicht von den alten Schuhen, über Europaletten bis hin zu hängenden Flaschengärten. Wir haben uns für Hochbeete in Gemüsekisten entschieden, da auf unserem städtischen Grundstück kein Mutterboden vorhanden ist. Gebrauchte Kisten können im Internet bestellt werden. Mit einer freundlichen Nachfrage bei Lebensmitteleinzelhändlern, beim Lebensmittelgroßmarkt, Bäcker oder Landwirt um die Ecke kann man auch fündig werden.

AUF DEN BODEN KOMMT ES AN

Sind die Kisten erstmal da, solltet Ihr diese mit wasserdurchlässigem Unkrautvlies (80 g/m²) auslegen. Somit bleibt das Füllmaterial auch in der Kiste. Danach geht es ans Befüllen. Das Hochbeet wird in drei Schichten angelegt. Man benötigt Reisig, Grünschnitt und ein Bodensubstrat. Diese "Zutaten" bekommt man kostenlos oder zu einem geringen Preis beim lokalen Wertstoffhof, Häckselplatz einer Kompoststelle oder von Gärtnereien. Jede Schicht im Hochbeet erfüllt eine spezielle Funktion. Das Reisig dient der Drainage, wird langfristig abgebaut und schließlich in Kompost verwandelt. Grünschnitt ist eine längerfristige Nährstoffquelle, die erst nach und nach umgewandelt wird. Das Bodensubstrat, ein Gemisch aus lehmigem Mutterboden, Kompost und Sand, muss mehrere Eigenschaften haben. Die Lehmanteile im Substrat sind ein guter Wasserspeicher und vermeiden somit ein schnelles Austrocknen des Beetes. Kompost liefert Nährstoffe und Sand sorgt für eine gute Durchlüftung des Bodens. Beim Mischungsverhältnis der drei Bestandteile lohnt es sich ein bisschen zu experimentieren. Je nach Lehmanteil im Mutterboden müsst ihr den Kompost und Sandanteil erhöhen oder verringern. Für uns hat ein Mischverhältnis von 1 (Mutterboden) : 2 (Kompost) : 2 (Sand) als geeignet erwiesen. Alternativ zum Selber mischen könnt ihr euer Hochbeet auch komplett mit torffreier Pflanzerde befüllen, wenn ihr dafür das nötige Kleingeld übrig habt.

DER PERFEKTE ZEITPUNKT FÜRS PFLANZEN

Nun kann es losgehen! Ab Mitte Mai (nach den Eisheiligen) können die vorgezogenen Jungpflanzen in das Kistenbeet umgesetzt werden und frostanfällige Gemüsesorten wie z. B. Bohnen direkt gesät werden. Frostresistente Kulturen wie Karotten oder Radieschen können auch schon ab Anfang März ausgesät werden. Ist der „Kistenacker“ bestellt heißt es pflegen, bewässern und den Pflanzen beim Wachsen und Blühen zuschauen. Zum Schluss gibt’s dann die erste kleine Ernte – die Belohnung für die ganze Mühe.

GÄRTNERN MIT GUTEM GEWISSEN

Obacht – auch beim Gärtnern sollte man auf den Ressourcenverbrauch achten! Wir mussten z. B. die Erde mit dem Auto anfahren. Am besten wäre es, wenn ihr die Erde und den Garten gleich für mehrere Jahre anlegt und ein längerfristiges Projekt daraus entsteht. Dann lohnt sich auch der Ressourceneinsatz. Noch besser ist, ihr findet gebrauchte Kisten oder was ganz Kreatives wie alte Koffer zum Befüllen. Wenn ihr dann noch mit Regenwasser die Pflanzen gießt, dann war es ein echtes nachhaltiges Projekt!

Viel Spaß beim Gärtnern!

Weitere Infos zu Vertikale Gärten

 

Hinter einer Person liegen die Ausgangssubstrate
© Manuel Hilscher
Ein Hochbeet in einer Gemüsekiste wird abgemessen
Ein Hochbeet in einer Gemüsekiste wird abgemessen
© Manuel Hilscher

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