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Die Pflanzengruppe

Kindergarten und -tagesstätte

Waiblinger Montessori KinderWelten gGmbH

Wir haben bemerkt, dass die Kinder große Freude daran haben, im Garten zu pflanzen und sich liebevoll um die Pflanzen zu kümmern. Aus diesem Interesse heraus entstand die Idee für das Projekt. Die Kinder durften selbst entscheiden, was sie pflanzen möchten – ihre Wahl fiel auf Karotten und Ringelblumen. So konnten sie aktiv mitgestalten und Verantwortung übernehmen.

Es waren einige Vorbereitungen notwendig, um sowohl den organisatorischen als auch den pädagogischen Rahmen zu schaffen. Zunächst haben wir im Team gemeinsam überlegt, wie das Projekt gestaltet werden kann und welche Ziele wir verfolgen möchten. Unser Hauptziel war es, den Kindern einen praktischen und lebensnahen Zugang zur Natur zu ermöglichen und ihnen gleichzeitig Verantwortung zu übertragen. Dafür wollten wir ihnen die Möglichkeit geben, selbst etwas zu pflanzen, regelmäßig zu pflegen und die Entwicklung der Pflanzen zu beobachten. Als nächstes haben wir gemeinsam mit den Kindern überlegt, welche Pflanzen für unser Vorhaben geeignet wären. In Gesprächen und kleinen Abstimmungen konnten sie ihre Wünsche äußern. Die Entscheidung fiel schließlich auf Karotten und Ringelblumen – zwei Pflanzenarten, die sowohl optisch als auch inhaltlich ansprechend sind. Karotten als essbares Gemüse und Ringelblumen als farbenfrohe Blütenpflanze sprechen unterschiedliche Interessen an und ergänzen sich gut. Auch inhaltlich bereiteten wir das Projekt pädagogisch vor. Wir stellten Bücher, Bilder und kindgerechte Informationen zum Thema Pflanzen, Wachstum und Gartenarbeit bereit. In kleinen Gesprächskreisen erklärten wir den Ablauf des Projekts, was Pflanzen zum Wachsen brauchen und wie man sie pflegt. Dabei legten wir besonderen Wert auf das Verstehen von Zusammenhängen und das Entwickeln eines nachhaltigen Umgangs mit der Natur.

Von Beginn an war es uns wichtig, die Kinder aktiv in alle Phasen des Projekts einzubeziehen. Sie sollten nicht nur zuschauen, sondern selbst planen, mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Dadurch entstand ein Projekt, das auf ihren Interessen beruhte und ihre Eigeninitiative förderte. Anschließend überlegten wir gemeinsam, welche Materialien benötigt werden. Die Kinder halfen beim Sammeln und Vorbereiten von Erde, Werkzeugen und Pflanzgefäßen. Den Gartenbereich gestalteten wir zusammen: Die Erde wurde aufgelockert und Beete angelegt. Beim Pflanzen durften die Kinder selbst Hand anlegen – sie füllten Erde ein, setzten die Samen und gossen die Beete mit viel Freude. Auch im weiteren Verlauf blieben die Kinder aktiv beteiligt. Täglich schauten sie nach ihren Pflanzen, gossen sie regelmäßig und achteten darauf, dass sie genug Sonnenlicht bekamen. Sie übernahmen Verantwortung und entwickelten ein starkes Bewusstsein für die Bedürfnisse der Pflanzen. Dabei lernten sie, dass Pflege Geduld, Aufmerksamkeit und Sorgfalt erfordert. Durch die durchgängige Einbindung in alle Bereiche des Projekts – von der Planung über die Pflege bis zur Beobachtung – wurde das Projekt für die Kinder zu einem Lernerlebnis. Sie lernten nicht nur etwas über Pflanzen, sondern auch über Verantwortung, Zusammenarbeit und Achtsamkeit gegenüber der Natur. Wir haben auch fleißig gebastelt, um es Visuell darzustellen.

Für die Kinder war es besonders spannend, eigene Pflanzen auszusäen und täglich zu beobachten, wie sie wachsen. Mit großer Begeisterung übernahmen sie das Gießen und achteten darauf, dass die Pflanzen genug Sonne bekamen. Besonders aufregend wird die Ernte der Karotten. Als krönenden Abschluss backten wir gemeinsam einen Karottenkuchen, den die Kinder mit viel Stolz und Freude genossen.

Mit dem Gartenprojekt konnten wir zentrale Bildungsziele unserer Einrichtung erfolgreich umsetzen. Die Kinder entwickelten ihr grundlegendes Verständnis für Natur, Wachstum und Verantwortung weiter. Durch das tägliche Pflegen der Pflanzen stärkten sie ihre Selbstständigkeit und Ausdauer. Soziale Kompetenzen wie Teamarbeit, Rücksichtnahme und gemeinsames Planen wurden im Projektalltag gefördert. Gleichzeitig wurde die sprachliche Bildung durch Gespräche, Dokumentationen und den Austausch über Bücher angeregt. Das Projekt hat zudem das Umweltbewusstsein der Kinder gestärkt und zeigt, wie alltagsnahe Bildung nachhaltig wirken kann.

Durch das Gartenprojekt haben die Kinder auf vielfältige Weise dazugelernt. Sie entwickelten ein Verständnis für Naturkreisläufe, Wachstum und die Bedeutung von Pflege und Geduld weiter. Das regelmäßige Gießen und Beobachten stärkten ihre Selbstständigkeit und ihr Verantwortungsbewusstsein. Außerdem lernten sie, im Team zu arbeiten, sich abzusprechen und gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Die Kinder wurden angeregt, Fragen zu stellen, Bücher zu nutzen und ihre Beobachtungen mitzuteilen – so wurden auch Sprache und Neugier gefördert.

Mit unserem Gartenprojekt haben wir gezeigt, wie kindgerechte Umweltbildung im Alltag umgesetzt werden kann. Andere Einrichtungen können aus unserem Projekt Anregungen für die Einbindung von Naturerfahrungen, Partizipation und alltagsintegriertem Lernen gewinnen. Besonders die Kombination aus praktischer Tätigkeit, Mitbestimmung der Kinder und einem genussvollen Abschluss (z. B. dem Karottenkuchen) kann als inspirierendes Beispiel für ähnliche Projekte dienen. Unser Ansatz fördert nachhaltige Bildung, die leicht übertragbar ist.

Unsere Idee ist auch für andere umsetzbar, weil sie mit einfachen Mitteln, wenig Material und viel Beteiligung der Kinder umgesetzt werden kann. Das Projekt lässt sich flexibel an verschiedene Altersgruppen und Gegebenheiten anpassen – ob im Garten, auf dem Balkon oder im Hochbeet. Es fördert wichtige Bildungsbereiche wie Naturverständnis, Verantwortung und Teamarbeit und ist durch den Alltagsbezug leicht in den pädagogischen Ablauf integrierbar.

Die Eltern zeigten großes Interesse an unserem Gartenprojekt und waren begeistert davon, was ihre Kinder dabei lernen und erleben durften. In Gesprächen berichteten sie, dass ihre Kinder auch zu Hause viel über Pflanzen, Natur und Umwelt erzählen. Das Projekt regte Familien dazu an, sich auch im Alltag stärker mit diesen Themen zu beschäftigen. So trug unser Vorhaben dazu bei, das Umweltbewusstsein nicht nur in der Einrichtung, sondern auch im familiären Umfeld zu stärken.

Unsere Projektidee haben wir bereits im Team, mit anderen Gruppen der Einrichtung sowie bei einem kollegialen Austausch vorgestellt. Die positive Resonanz war groß und viele zeigten Interesse daran, ein ähnliches Projekt umzusetzen. Durch das Teilen unserer Erfahrungen konnten wir andere Fachkräfte inspirieren und Anregungen für die praktische Umsetzung im Alltag weitergeben. So trägt unser Projekt zur Vernetzung und zum fachlichen Austausch bei.

Unser Gartenprojekt ist noch lange nicht abgeschlossen, denn sowohl die Karotten als auch die Ringelblumen befinden sich aktuell mitten in ihrer Wachstumsphase. Die Kinder beobachten voller Spannung, wie sich die Pflanzen Tag für Tag weiterentwickeln. Die Karotten sind zwar schon gut gewachsen, aber noch nicht bereit zur Ernte. Die Kinder kontrollieren regelmäßig, wie groß die grünen Blätter geworden sind und warten gespannt auf den Moment, wenn sie endlich aus der Erde geholt werden können. Auch die Ringelblumen zeigen nun erste Knospen und beginnen langsam zu blühen – ein ganz besonderer Moment für die Kinder, der mit viel Freude wahrgenommen wird. In den kommenden Wochen wird die Pflege der Pflanzen weiter im Mittelpunkt stehen. Die Kinder halten neugierig Ausschau nach Veränderungen. Sobald die Karotten vollständig gewachsen sind, möchten wir gemeinsam mit den Kindern die Ernte durchführen. Auch die Blüten der Ringelblumen wollen wir gemeinsam betrachten, benennen und möglicherweise für kreative Angebote nutzen. Das Projekt bleibt damit ein fester Bestandteil unseres Alltags und bietet weiterhin viele Möglichkeiten für aktives Lernen, Forschen und Erleben.


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