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SDG 6 – Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Phosphorfrachten aus Kläranlagen

Jahresfrachten an Gesamt-Phosphor in Tonnen pro Jahr, der über kommunale Kläranlagen in Fließgewässer eingeleitet wird. Die insgesamt eingeleitete Phosphor-Fracht ist von knapp 1400 Tonnen im Jahr 2002 auf etwa 500 Tonnen im Jahr 2020 deutlich gesunken. Etwa die Hälfte des durch Kläranlagen in Baden-Württemberg eingeleiteten Phosphors gelangt in den Neckar.

Definition

Dargestellt wird die über kommunale Kläranlagen in Gewässer eingeleitete Jahresfracht an Gesamtphosphor in Tonnen pro Jahr. Der Summenparameter Gesamtphosphor (Pges) umfasst im Abwasser alle organischen Phosphorverbindungen und die anorganischen Phosphorverbindungen ortho-Phosphat-Phosphor und Polyphosphat

Beschreibung

In Baden-Württemberg wurde im Untersuchungszeitraum 2015 bis 2017 bei knapp 53 Prozent der Messstellen an Fließgewässern nur ein mäßiger, unbefriedigender oder schlechter ökologischer Zustand festgestellt. Hauptursache für die unzureichenden Qualitätsklassen sind unter anderem zu hohe Belastungen durch ortho-Phosphat, das im Gewässer als Nährstoff wirkt und zu übermäßigem Algenwachstum führt. An 39 Prozent der Messstellen, und somit in weiten Landesteilen, werden die Orientierungswerte der Oberflächengewässerverordnung für ortho-Phosphat-Phosphor überschritten.

Phosphat wird überwiegend aus kommunalen Kläranlagen sowie diffus von landwirtschaftlich genutzten Flächen eingetragen. Zwar ist der Einsatz von Phosphaten in Haushaltswaschmitteln heute stark eingeschränkt, unter anderem in Maschinengeschirrspülmitteln werden Phosphate aber weiterhin verwendet. Zudem sind Phosphor und ortho-Phosphat durch die Aufnahme von Lebensmitteln in menschlichen Ausscheidungen enthalten.

In Baden-Württemberg sind über 99 Prozent der Bevölkerung an kommunale Kläranlagen angeschlossen, womit der maximale Anschlussgrad erreicht ist. Eine gezielte Entfernung des Pflanzennährstoffs Phosphor wird mittlerweile bei vielen kleinen und allen größeren Kläranlagen durchgeführt. Im Mittel wird die in Kläranlagen eingeleitete Phosphorfracht zu etwa 94 Prozent entfernt. Auf großen Anlagen kann der technisch anspruchsvolle Phosphorrückhalt effizienter durchgeführt werden. Daher steigt im Mittel die Phosphorabbauleistung mit der Anlagengröße deutlich.

Entwicklung und Bewertung

Seit 2010 konnten die Jahresfrachten an Gesamtphosphor mehr als halbiert werden. In den Jahren 2010 bis 2015 wurden besonders in dem insgesamt als defizitär betrachteten Neckargebiet Maßnahmen zur Reduktion der Phosphatfrachten durchgeführt, was zu einem deutlichen Rückgang der Frachten geführt hat. Seit 2015 werden im Rahmen des „Handlungskonzeptes Abwasser“ mittels Überwachungs- und Modellierungskonzepten diejenigen Wasserkörper in Baden-Württemberg identifiziert, in denen Nährstoffdefizite zu einem maßgeblichen Anteil auf Einträge aus Kläranlagen zurückzuführen sind, um dort gezielt Maßnahmen zur Optimierung der Phosphorelimination zu fördern.

Phosphorverbindungen sind wertvolle Grundstoffe für die Düngemittelherstellung und die chemische Industrie. Ab 2029 sind grundsätzlich alle Betreiber von kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen unabhängig von der jeweiligen Ausbaugröße zu einer Phosphorrückgewinnung aus dem Klärschlamm verpflichtet.


Trendbewertung

Quer liegende Ampelkreise mit einem orangefarbenem Kreis im mittleren Feld zeigen auf, dass es bei diesem Indikator ein positiver Trend sichtbar ist aber keine deutliche Verbesserung in absehbarer Zeit erreicht wird.

Leitsatz Vielfältige Natur

Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt …

… die Lebensgrundlagen und die vielfältige Natur sowie die einzigartigen Kulturlandschaften des Landes zu schützen und zu erhalten sowie Belastungen für Mensch, Natur und Umwelt auch über das Land hinaus möglichst gering zu halten.

Übersicht aller Leitsätze
 


SDG-Zuordnung

Icon für SDG 6 Wasser und Sanitäre Einrichtungen, dargestellt wird ein volles Wasserglas und ein Tropfen, vom Glas weist ein Pfeil nach unten. Der Hintergrund ist hellblau.

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