Login

Einloggen

Passwort vergessen?

SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen

Stickstoffdioxidbelastung im städtischen Hintergrund

Jahresmittelwerte der Stickstoffdioxidkonzentrationen in Mikrogramm pro Kubikmeter für den Zeitraum von 1990 bis 2021, unterteilt nach straßennahen Standorten, dem städtischen Hintergrund und der Station Schwarzwald-Süd im ländlichen Hintergrund. Seit Mitte der 1990er Jahre nehmen die Stickstoffdioxid-Konzentrationen in Straßennähe und im städtischen Hintergrund ab. In Straßennähe von über 60 auf etwa 30 Mikrogramm pro Kubikmeter, im städtischen Hintergrund von etwa 30 auf unter 20 Mikrogramm pro Kubikmeter. An der Station Schwarzwald-Süd im ländlichen Hintergrund liegt die Stickstoffdioxid-Belastung seit 1990 relativ konstant bei drei bis sieben Mikrogramm pro Kubikmeter.

Definition

Der Indikator Stickstoffdioxidbelastung (NO2) im städtischen Hintergrund steht für die langfristige, mittlere Luftbelastung in städtischen Wohngebieten, unabhängig von lokalen Spitzenwerten. Als Vergleich werden hier auch die mittleren NO2-Konzentrationen an höher belasteten Straßenabschnitten und in den quellfernen, unbelasteten Höhenlagen des Schwarzwaldes betrachtet. Die Berechnung erfolgt auf Grundlage von Messdaten aus den Stationen des landesweiten Luftmessnetzes, wofür im städtischen Hintergrund 25 Messstationen und in Straßennähe drei Messstationen herangezogen werden. Für die Hintergrundbelastung in ländlichen Gebieten steht die Messstation Schwarzwald-Süd. Angegeben sind die als arithmetisches Jahresmittel gebildeten Kenngrößen in Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³).

Beschreibung

Die im städtischen Hintergrund gemessene Schadstoffbelastung der Luft ist für einen weiten Teil der Stadtfläche repräsentativ und entspricht damit dem Schadstoffniveau, dem die Mehrzahl der in Städten Wohnenden dauerhaft ausgesetzt ist. Davon unabhängig können Menschen kurzzeitig wesentlich höheren Schadstoffbelastungen ausgesetzt sein, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe von Luftschadstoffquellen aufhalten. Hauptquelle der Stickstoffdioxid-Immissionen ist der Straßenverkehr. An hochbelasteten Standorten verursacht er bis zu drei Viertel der gemessenen Belastung. Erhöhte NO2-Konzentrationen können beim Menschen zu Reizungen der Atemwege führen. Gefährdet sind insbesondere Bevölkerungsgruppen wie Kranke, Alte, Kinder und Schwangere. NO2 ist zudem eine wichtige Vorläufersubstanz für die sommerliche Ozonbildung in den bodennahen Luftschichten.

Entwicklung und Bewertung

Die Stickstoffdioxidbelastung im städtischen Hintergrund ist seit Anfang der Neunzigerjahre stark rückläufig. Während 1990 an einigen Messstationen im städtischen Hintergrund NO2-Konzentrationen über 50 µg/m³ und an keiner Station NO2-Konzentrationen unter 20 µg/m³ gemessen wurden, liegen die Konzentrationen 2021 im Mittel bei 15,5 µg/m³, und alle Stationen liegen bei 20 µg/m³ oder darunter. In Straßennähe sind die NO2-Konzentrationen in den vergangenen 25 Jahren noch deutlicher gesunken, liegen hier aber immer noch etwa doppelt so hoch wie im städtischen Hintergrund. 2021 lag an der Spotmessstelle Ludwigsburg Schlossstraße mit einer Konzentration von 43 µg/m³ in nur noch eine einzige Überschreitung der Luftqualitätsgrenzwerte vor. Im ersten Halbjahr 2022 lag auch hier die NO2-Konzentration unter dem Grenzwert.

Der Straßenverkehr ist der Hauptverursacher der NO2-Belastung. Die starken NO2-Immissionsrückgänge sind auf die Maßnahmen der Luftreinhaltung auf allen handelnden Ebenen zurückzuführen. Hierzu zählen die Schaffung von Mobilitätsalternativen durch Förderung umweltfreundlicher Verkehrsträger, lokale Maßnahmen zur Verkehrslenkung und -reduktion sowie die Einführung der Abgasnorm Euro 6/VI auf europäischer Ebene.

Die Reduzierung des Verkehrs infolge der Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren – im Jahr 2020 lagen die Verkehrsstärken durchschnittlich um 10 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum – wirkt sich direkt auf die gemessenen NO2-Immissionswerte aus. Die Verkehrsstärken liegen 2021 und im ersten Halbjahr 2022 weiter unter dem Vor-Corona-Niveau.


Trendbewertung

Quer liegende Ampelkreise mit einem grünen Kreis im rechten Feld zeigen auf, dass diesem Indikator einen positiven Trend bescheinigt wird.

Leitsatz Gesundheitsförderliche Lebenswelt

Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt …

… eine gesundheitsförderliche Lebenswelt zu ermöglichen.

Übersicht aller Leitsätze
 


SDG-Zuordnung

Icon für SDG 3 Gesundheit und Wohlergehen, dargestellt wird eine EKG-Kurve und ein Herz auf grünem Hintergrund.

N!-Newsletter abonnieren

Unsere Newsletter informieren Sie über aktuelle Schwerpunkte,
relevante Entwicklungen, Veranstaltungen und Termine.

Zum Newsletter anmelden