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Gackern, flattern, hacken – wir werden Hühner- und Gartenexperten

Kindergarten und -tagesstätte

Waldkindergarten Die Waldwichtel, Ebhausen

Wir pflanzen an, was wir zum Kochen benötigen, wir haben eigene Hühner und kochen Gemüse aus unserem Garten.

Die Kinder erleben die Lebensmittel vom Samen bis zur Ernte. Durch den Umgang mit unseren eigenen Hühnern, übernehmen sie Verantwortung und kümmern sich täglich um die Tiere.

Da wir auf Nachhaltigkeit achten, kaufen wir regional und unverpackt ein. Da wir ein plastikfreier Kindergarten sind, haben die Kinder Flaschen und Vesperdosen aus Metall für ihr Frühstück dabei. Bei uns gibt es auch kein Plastikspielzeug, was die Kinder von klein auf schult, nachhaltig zu denken.

Wir haben von den Eltern Hochbeete geschenkt bekommen. Gemeinsam mit den Kindern sind wir zum Blumenladen im Ort gelaufen. Dort durften wir uns Pflanzen und Samen für unsere Beete aussuchen.

Bei einem befreundeten Bauer durften wir uns 4 Hühner aussuchen. Diese haben wir besucht und konnten so unsere Küken von klein auf kennenlernen. Den Hühnerstall haben wir von einer psychiatrischen Klinik aus der Umgebung geschenkt bekommen. Der Bauhof hat dann uns unser Hühnerstall und das Freigehege gebaut.

Manche unserer Kindergartenkinder haben zuhause eigene Hühner und konnten so ihr Expertenwissen einfließen lassen. Die Kinder waren in jedem Schritt, beim Pflanzen kaufen, Küken anschauen und raussuchen, einpflanzen, Hühnerstallbau dabei und haben alles von Anfang an miterlebt. Wir waren vielmals auf die Hilfe und Unterstützung der Kinder angewiesen. Die Kinder durften mitentscheiden zum Beispiel was wir anpflanzen, für welche Hühner wir uns entscheiden und sie durften den Hühnern Namen geben.

Für die Kinder war es sehr spannend, zu sehen, wie schnell die Küken groß werden und immer mehr aussehen wie ein Huhn. Jeden Tag warteten sie, ob die Hühner Eier legen und welche Farbe diese wohl haben. Beim Einpflanzen und Ernten, war es spannend was genau nun wächst und wie die Lebensmittel am Ende schmecken. Für die Kinder war es auch sehr interessant, dass man das Obst und Gemüse nicht waschen muss, da es nicht gespritzt wird und es direkt vom Strauch gegessen werden kann.

Wir können den jetzigen Kindern aber auch allen Waldwichteln in der Zukunft in unserem täglichen Umgang mit den Hühnern und unserem Anbau vermitteln, dass es sich lohnt eigenes Gemüse anzubauen und unsere Eier viel besser schmecken als gekaufte. Dadurch leisten wir unseren Beitrag zur Nachhaltigkeit. Außerdem lernen die Kinder dass es nicht jedes Obst und Gemüse zu jeder Jahreszeit gibt.

Die Kinder erleben einen sorgsamen Umgang mit den Tieren und unserer Umwelt. Sie erfahren wie wichtig die Natur ist und lernen diese zu schätzen. Da wir generell sehr nachhaltig unseren Alltag gestalten, nehmen die Kinder bei uns wahr, dass man kaputte Dinge reparieren kann und nicht alles sofort neu gekauft werden muss.

Die Familien werden bei uns das ganze Jahr über in das Projekt miteingebunden. Die Eltern kümmern sich am Wochenende und in den Schließzeiten des Wakis um die Hühner und unsere Beete. Die Kinder tragen das nachhaltige Handeln mit nach Hause. Das heißt, sie machen die Eltern darauf aufmerksam, dass es nicht gut ist so viel in Plastik zu kaufen. Dadurch erreichen wir auch bei den Eltern ein Umdenken.

Unsere Hühner wurden kurzfristig bei einer anderen Familie ausgebrütet, da der Brutautomat beim Bauer defekt war. Die Familie hat die Hühner aber lange genug behalten, sodass wir keine Wärmelampe benötigt haben. Das Aufstellen des Stalles und des Freigeheges ist auch zunächst beim Landratsamt auf taube Ohren gestoßen, da der Waldkindergarten außerorts liegt und es hier sehr schwer ist, eine Genehmigung für Anbauten oder Ähnliches zu bekommen. Dies ist uns aber dann gelungen.

... man auch ohne großen Garten zum Beispiel mit einem Hochbeet Gemüse oder Kräuter mit geringem Aufwand anbauen kann. Wenn der Platz vorhanden ist, sind Hühner auch sehr nachhaltig. Man braucht zum Beispiel keine Küchenabfälle wegwerfen sondern diese werden an die Hühner verfüttert. Zusätzlich hat man noch gut schmeckende Eier aus guter Haltung. Außerdem ist das generelle Achten auf weniger Plastik im Alltag zum Beispiel beim Einkaufen, neuen Spielsachen auch nicht so schwierig.

Wir hatten Kontakt mit Hühnerexperten, die auf ihrem Bauernhof Hühner halten und sich mit diesen auskennen. Der örtliche Bauhof war stark integriert und hat beim Bau des Freilaufs mitgeholfen und uns unterstützt. Die Öffentlichkeit wurde miteinbezogen, wir haben Marmelade verkauft um die Kosten der Hühner zu decken. Einmal im Jahr bekommen wir Besuch von der Grundschule. Wir ernten zusammen im Hochbeet und essen das geerntete bei einem gesunden Frühstück, inklusive Ei.

Unser Projekt haben wir im Mitteilungsblatt der Gemeinde und auf unserem eigenen Instagram Kanal die_Waldwichtel_ebhausen geteilt.

Im letzten Jahr sind leider zwei Hühner gestorben. Wir haben wieder neue Eier zum Ausbrüten gebracht. Diese sind nun schon geschlüpft und ziehen vermutlich im Juni bei uns im Kindergarten ein. Unsere Hochbeete bepflanzen wir jedes Jahr im Frühling um dann im Sommer ernten zu können. Neu dazugekommen sind ein Kartoffelacker und ein großes Beet mit Kürbis und Zucchini. Dadurch können wir nun in Zukunft noch mehr ernten und uns fast ganz selbstversorgen.


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