Login

Einloggen

Passwort vergessen?

Klima(wandel)wissen

Klimakrise

Eine riesige Rauchwolke eines Waldbrandes türmt sich über einem Waldgebiet auf. Im Vordergrund liegen trockene, gelbe landwirtschaftliche Flächen.
© Sven Lachmann, Pixabay

Warum spricht man von der Klimakrise und welche Folgen hat der Klimawandel für unseren Planeten und für das Land Baden-Württemberg? Kann man sich daran anpassen? Und was sind Klimaflucht und Klimagerechtigkeit? All diese Fragen beantworten wir auf dieser Seite.

Ein ungebremster Klimawandel stellt eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Zukunft dar. Die globalen Klimaveränderungen haben bereits jetzt schwerwiegende Folgen für Natur und Mensch. Werden Treibhausgasemissionen nicht innerhalb kurzer Zeit drastisch reduziert und die Auswirkungen des bereits existierenden Klimawandels nicht durch Anpassungsmaßnahmen gemildert, wird er noch im 21. Jahrhundert und weit darüber hinaus unsere zentralen Lebensgrundlagen bedrohen. Einige Bereiche wie Ernährungs- und Wassersicherheit, Gesundheit, Wirtschaft und Sicherheit werden besonders betroffen sein. Viele Menschen sprechen deshalb nicht mehr von Klimawandel. Sie bezeichnen das menschengemachte Problem als Klimakrise und betonen damit die ökologische, politische und gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Quelle: klimafakten.de

Kipppunkte sind kritische Schwellen im Klimasystem. Der Klimawandel führt dazu, dass sich ansonsten stabile Bereiche der Umwelt plötzlich und sprunghaft verändern. Wie bei dem Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Ein Beispiel sind die auftauenden Permafrostböden. In weiten Teilen Sibiriens ist der Boden das ganze Jahr über bis in große Tiefen gefroren. Als eine Folge der Erderhitzung taut der Boden dort mit steigenden Temperaturen aber immer schneller auf. Dabei werden riesige Mengen Treibhausgase freigesetzt, die bisher im gefrorenen Boden gebunden waren. So wird der Klimawandel weiter befeuert. Das Fatale: Wenn der Prozess einmal im Gange ist, lässt er sich nicht mehr aufhalten. Es besteht die Gefahr, dass wie bei einer Kettenreaktion weitere Kipppunkte angestoßen werden.

Quellen: Umweltbundesamt (UBA), Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) Sonderbericht 2018, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)

Mehr erfahren zu Kipppunkten

Zwar haben mittlerweile viele Staaten Klimaschutzmaßnahmen auf den Weg gebracht, doch es muss weit mehr getan werden, um den Klimawandel aufzuhalten. Der Weltklimarat IPCC warnte 2019 in einem Spezialbericht vor dramatischen Veränderungen in den Meeren. Die Auswirkungen werden immer deutlicher. Das Meereis schmilzt sehr stark. Die Ozeane erwärmen sich. Auf der ganzen Welt werden die Meeresspiegel schneller ansteigen. Die Verluste von Gletschern und Landeismassen, zum Beispiel auf Grönland oder in der Antarktis, sind enorm.

Auch die Methanhydrate der Tiefsee bedrohen uns Klima. So könnten zukünftig gigantische Mengen des Treibhausgases Methan freigesetzt werden. Methan ist 25-mal klimaschädlicher als CO2. Eine Kettenreaktion löst auch das schmelzende Eis am Nordpol aus, weil sich die dunklen Flächen des Meeres viel schneller aufheizen als das helle Eis. Kipppunkte gibt es auch bei den sogenannten Strömungssystemen. Da unser Wetter vom Jetstream über dem Atlantik mitbestimmt wird, werden wir in Europa mit mehr Hitzewellen und Starkregen zu kämpfen haben.

Quellen: Umweltbundesamt (UBA), Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Deutsches Klimakonsortium (DKK)

Der Klimawandel und seine Auswirkungen sind nicht nur ein globales Problem. Längst ist die Erderwärmung auch Baden-Württemberg angekommen – und stellt das Land vor große Herausforderungen. Hier finden die Schülerinnen und Schüler mehr Informationen zum Thema Klimawandel in Baden-Württemberg.

Quellen: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW), Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM BW)

Die Folgen der globalen Klimaveränderung betreffen immer mehr Menschen auf der Welt ganz direkt. Die Zahl von Extremwetterereignissen und Naturkatastrophen nimmt zu, insbesondere in Afrika, Asien, Pazifik und Südamerika. Von starken Stürmen, Überschwemmungen, Hitzewellen oder langen Dürreperioden sind vor allem arme Menschen betroffen. Sie können dadurch ihre Heimat und ihre Lebensgrundlage verlieren. Mit wenig Geld können sie sich kaum gegen die Gefahren schützen. Ihnen bleibt deshalb häufig nur ein Ausweg: die Flucht.

Quelle: UNO-Flüchtlingshilfe; Landeszentrale für politischen Bildung Baden-Württemberg (LpB)

Mehr erfahren zu Klimaflucht

Beim ersten Lesen ist der Begriff irritierend: Denn das Klima unserer Erde kann nicht gerecht sein. Es folgt natürlichen, nicht unseren menschlichen Gesetzen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass sich die globale Gemeinschaft über ethische Gedanken über den Klimawandel und seinen Folgen macht. Unumstritten ist, dass die klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen vor allem in Industriestaaten entstehen. Genauso unumstritten ist, dass die Folgen des Klimawandels zuerst die Menschen in Ländern betreffen, die nicht in erwähnenswertem Umfang für die Erwärmung des Weltklimas verantwortlich sind. Sie haben, anders als die Industriestaaten, auch nicht das Geld, um sich an den Klimawandel anzupassen. Das ist Klimaungerechtigkeit.

Das Gegenstück der Klimagerechtigkeit hingegen betont, dass diejenigen Länder, die den Klimawandel verursacht haben, eine besondere Verantwortung übernehmen müssen, um das Klima zu schützen und entstehende Schäden auszugleichen. Das beinhaltet auch die Forderung nach einem gutem Leben für alle Menschen auf der Erde und einem global nachhaltigen und gerechten Wirtschaftssystem.

Quelle: Climate Justice Alliance (CJA)

Im Umgang mit dem Klimawandel ist das wichtigste , die Treibhausgasemissionen zu senken. Gleichzeitig müssen wir uns auf die bereits hervorgerufenen und nicht mehr vermeidbaren klimatischen Veränderungen einstellen. Immer mehr Länder, Städte, Kommunen und Gemeinden setzen sich mit dem Thema auseinander. Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat beispielsweise im Jahr 2015 eine Anpassungsstrategie verabschiedet, die auf die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels abzielt. Grundlage sind Szenarien für die Entwicklung des Klimas in der Zukunft, die mithilfe von Klimamodellen erstellt werden. Daraus folgen Vorschläge unter anderem für die Wald- und Forstwirtschaft, die Landwirtschaft, den Boden, den Wasserhaushalt und die Gesundheit. So gilt es beispielsweise, den Wald widerstandsfähiger gegen Hitze und Schädlinge zu machen, Böden für die Landwirtschaft zu erhalten und Schutzmaßnahmen vor Hoch- und Niedrigwassern zu ergreifen. Es werden medizinische Maßnahmen zum Schutz vor Tropenkrankheiten ergriffen und Möglichkeiten zur Kühlung in Hitzeperioden erforscht und eingerichtet.

Quellen: Umweltministerium Baden-Württemberg (UM)

Mehr zur Anpassungsstrategie erfahren


N!-Newsletter abonnieren

Unsere Newsletter informieren Sie über aktuelle Schwerpunkte,
relevante Entwicklungen, Veranstaltungen und Termine.

Zum Newsletter anmelden