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Klimaschutz

Folgen der Klimakrise

Gewaltige, schmelzende Gletschermassen brechen ins Wasser aufgrund der Erderwärmung.

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Die durchschnittliche Temperatur an der Erdoberfläche hat sich seit 1880 um mehr als 1 Grad Celsius erhöht. Was sich wenig anhört, hat aber dramatische Folgen. Zum Beispiel steigen weltweit die Meeresspiegel. Die Ozeane werden immer wärmer, mit gravierenden Konsequenzen für das ganze Ökosystem Meer.

Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) warnte 2019 in einem Spezialbericht vor dramatischen Veränderungen in den Meeren. Die Auswirkungen werden immer deutlicher. Das Meereis schmilzt sehr stark. Die Ozeane erwärmen sich. Auf der ganzen Welt werden die Meeresspiegel schneller ansteigen. Die Verluste von Gletschern und Landeismassen, zum Beispiel auf Grönland oder in der Antarktis sind enorm.

Die Erderhitzung verursacht unaufhaltsame Veränderungen, wie beispielsweise das Sterben der Korallenriffe. Der Weltklimarat prognostiziert, dass die Korallenriffe bei einer 2-Grad-Erwärmung vollständig verschwinden werden. Selbst wenn sich die Erde nur um 1,5 Grad Celsius aufheizt, würden sie um 70 bis 90 Prozent zurückgehen. Manche dieser unumkehrbaren Veränderungen sind besonders kritisch. Man nennt sie Kipppunkte.

Kipppunkte sind kritische Schwellen im Klimasystem. Der Klimawandel führt dazu, dass sich ansonsten stabile Bereiche der Umwelt plötzlich und sprunghaft verändern. Wie bei dem Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Ein Beispiel sind die auftauenden Permafrostböden. In weiten Teilen Sibiriens ist der Boden das ganze Jahr über bis in große Tiefen gefroren. Als eine Folge der Erderhitzung taut er dort mit steigenden Temperaturen aber immer schneller auf. Dabei werden riesige Mengen Treibhausgase freigesetzt, die bisher im gefrorenen Boden gebunden waren.

So wird der Klimawandel weiter befeuert. Das Fatale: Wenn der Prozess einmal im Gange ist, lässt er sich nicht mehr aufhalten. Es besteht die Gefahr, dass wie bei einer Kettenreaktion weitere Kipppunkte angestoßen werden.

Ein weiteres Beispiel für Kipppunkte sind die Methanhydrate der Tiefsee. Methanhydrate sind Verbindungen aus Wasser und Methangas, die Eis ähneln. Sie kommen in der Tiefsee an den Kontinentalhängen vor. Wenn sich die Meere weiter erwärmen, besteht die Gefahr, dass das Eis der Tiefsee schmilzt und die Methanhydrate instabil werden. So könnten zukünftig gigantische Mengen des Treibhausgases Methan freigesetzt werden. Methan ist 25-mal klimaschädlicher als CO2.

Eine Kettenreaktion löst auch das schmelzende Eis am Nordpol aus, weil sich die dunklen Flächen des Meeres zukünftig viel schneller aufheizen werden als das helle Eis. Und auch bei den sogenannten Strömungssystemen gibt es Kipppunkte, zum Beispiel der verlangsamte Jetstream über dem Atlantik. Da unser Wetter vom Jetstream mitbestimmt wird, werden wir in Europa mit mehr Hitzewellen und Starkregen zu kämpfen haben. Oder der Monsun in Indien: Der jährlich im Sommer auftretende Regen wird instabil. Teilweise wird er heftiger und führt zu Überschwemmungen, teilweise herrscht Dürre. Das ist fatal, weil vom Sommermonsun die landwirtschaftlichen Erträge in Indien abhängen.


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