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CO2-Bilanzierung des Schulalltags

Berufliche Schule

Gottlieb-Daimler-Schule 1
 

Das Projekt „CO2 – Bilanzierung des Schulalltags an der Gottlieb-Daimler-Schule 1“ wurde zusammen mit der Firma Kluthe im Rahmen des Unterrichtsfaches „Umwelt- und Qualitätsmanagement“ durchgeführt. Im Rahmen des Projektes wurde eine CO2-Bilanzierung des Schulalltags eines definierten Bereiches der Schule bezüglich der im laufenden Betrieb entstehenden CO2-Emissionen durchgeführt. Die Bilanzierung beinhaltet die CO2-Emissionen nach SCOPE 1, SCOPE 2 und SCOPE 3 des CCF (Corporate Carbon Footprint).

Für dieses Projekt wurde als außerschulischer Partner die Firma Kluthe aus Heidelberg gewonnen, die das Vorhaben durch ihre fachliche Expertise und langjährige Erfahrung im Bereich Stoffstrommanagement sowie Stoff- und Energiebilanzierung bereicherte.

Das gemeinsame Vorhaben umfasste zunächst die Erarbeitung des theoretischen Hintergrundes zur Erstellung einer CO2-Bilanz sowie die Erstellung dieser Bilanz für den Fachbereich Farbe/Lack der Schule.

Hierfür unterstützte die Firma Kluthe durch folgende Beiträge im Projekt:

  • Veranstaltungen, die dem Wissenstransfer dienen
  • Unterstützung bei der Methodik zur Erstellung einer CO2-Bilanz nach SCOPE 1, SCOPE 2 und SCOPE 3
  • Fachliche Zuarbeit (z.B. nötige CO2-Äquivalente für Berechnungen)

Ziel war es, den Schülern der Fachschule für Technik, Fachrichtung Industrielle Beschichtungstechnik, die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, um CO2- Bilanzen nach dem Schema des Corporate Carbon Footprint (CCF) zu erstellen. 

Im Zuge der kommenden gesetzlichen Änderungen befähigen diese Kenntnisse die Schüler, neuestes und absolut relevantes Wissen für nachhaltiges Wirtschaften an ihre zukünftigen Arbeitgeber zu transferieren und dieses dort zu etablieren. Diese Befähigung wurde durch eine Urkunde der Firma Kluthe bestätigt. 

Zum einen werden die Absolventen für ihre zukünftigen Arbeitgeber wertvoller und sie profitieren von kompetenten Mitarbeitenden, die eine nachhaltige Transformation ihrer betrieblichen Strukturen ermöglichen. Beides trägt unmittelbar zum anvisierten Ziel des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung bei.

Bei dem Projekt soll die Schule als Unternehmen gesehen werden, um die Methodik des CCF auf die Ermittlung der CO2-Emissionen im Schulalltag anwenden zu können. 

Als erster Schritt im Projekt wurde also festgelegt, welche Bereiche der Schule welchen SCOPES zugeordnet werden können.

Folgende Festlegungen wurden getroffen:

  • SCOPE 1 Emissionen: Wärmebedarf der Schule
  • SCOPE 2 Emissionen: Strombedarf der Schule
  • SCOPE 3 Emissionen: Alle vor- und nachgelagerten Emissionen des Schulbetriebs (Betriebsmittel, Abfall, Fahrtwege und Geschäftsreisen der am Schulalltag beteiligten Personen)

Für die jeweiligen SCOPES wurden die verbrauchten Energieträger ermittelt und die CO2-Emissionen dann anhand der aktuellsten durch das Umweltbundesamt bereitgestellten CO2-Äquivalente der verschiedenen Energieträger berechnet.

Das Projekt ermöglichte einen detaillierten Einblick in die Energieverbrauchsstruktur des Schulalltags.

Die Emissionen durch die Bereitstellung von Wärme und Strom über eine externe KWK-Anlage, verbunden mit einem Nahwärmenetz, betragen zusammengenommen weniger als 25 Prozent der gesamten Emissionen der Fachgruppe.
Hier ist den einzelnen Bilanzen zu entnehmen, dass die Benutzung von privaten PKWs (elektrisch oder konventionell) den größten Anteil der Emissionen erzeugen.

Das größte CO2e-Einsparpotenzial besteht im Wechsel von privaten PKWs auf öffentliche Verkehrsmittel (ÖPNV), auf Fahrräder oder die Bildung von Fahrgemeinschaften.
Dieser Gedanke kann auch auf den privaten Alltag und persönliche Gewohnheiten übertragen werden.

Die Schüler führten das Projekt, inklusive der Berechnungen, selbstständig durch und wurden dabei durch die betreuende Lehrkraft und den Industriepartner unterstützt.
Das Projekt wurde im Rahmen des Unterrichts in Arbeitspakete aufgeteilt und ein grober Projektstrukturplan erstellt. Anschließend wurden Gruppen gebildet, die selbstständig weiterarbeiteten.

Für SCOPE 1 und SCOPE 2 wurden Telefonate mit den Stadtwerken Sindelfingen geführt, mit den Hausmeistern der Schule gesprochen und Energiedaten für die Schule vom Landratsamt Böblingen über die Schulleitung bereitgestellt.
Für SCOPE 3 wurden die Ergebnisse für die Kategorien Kapitalgüter und Abfall durch Erfragen der verantwortlichen Personen ermittelt.

Die Werte für die Kategorie Pendeln mussten individuell erfragt werden, hierzu wurde das Tool Google Forms angepasst und verwendet.
Die Identifikation und Formulierung von Einsparpotenzialen wurde ebenfalls von den Schülern durchgeführt.

Beim Besuch der Firma Kluthe in Heidelberg gab es eine Betriebsbesichtigung und eine Schulung zur Bilanzierung von CO2-Emissionen in industriellen Betrieben.
Nach Abschluss des Projektes wurde den Schülern im Rahmen der Zeugnisvergabe das Zertifikat „CO2-Bilanzierung des Schulbetriebes der GDS1“ für ihre Bewerbungsunterlagen überreicht.

Es war nicht einfach, valide Daten für SCOPE 1 und SCOPE 2 zu erhalten und diese korrekt in der Berechnung zu berücksichtigen.

Die Partnerschaft mit der Chemische Werke Kluthe GmbH bestand schon vor dem Projekt. Das Projekt ist aus dieser Partnerschaft entstanden.

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Fortsetzung in Teil 2 mit Kartierung

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SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden

SDG 12 – Konsum und Produktion

SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz

Herr Dipl. Ing. Timo Langhof, timo.Langhof@gds1.de

Gottlieb-Daimler-Schule 1 (GDS1)
Neckarstraße 22
71065 Sindelfingen
 

www.gds1.de


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