Kindergarten und -tagesstätte
Kindertagesstätte Wichtelpark e. V. in Stuttgart
Die Kinder hatten gerade den Futternapf gefüllt.
Die Hühner haben täglich die Essensreste vom Mittagessen bekommen.
Die Kinder suchten die Eier und sammelten sie ein. Mehrmals täglich. Es gab richtig viele Eier.
Aus den frischen Eiern zaubern wir leckere Gerichte.
Mit unseren selbstgemachten Schneebesen gerührt, aus unseren alten Weihnachtsbaum.
Selbst gemacht, selbst gerührt: Das Kind ist aktiv am Geschehen beteiligt – Partizipation mit allen Sinnen.
Eine kurze Vorstellung einiger Hühner aus der Urlaubshühnerbande.
Kindergarten und -tagesstätte
Kindertagesstätte Wichtelpark e. V. in Stuttgart
Wir bereiteten mit den Kindern das Gelände vor, bauten gemeinsam das Hühnermobil auf und organisierten Futter sowie einen Pflegeplan. Eltern unterstützten logistisch, das Gelände wurde ausbruchsicher gestaltet und die Eingewöhnung der Tiere geplant.
Die Kinder waren von Anfang an aktiv beteiligt – beim Einrichten des Geheges, bei der täglichen Versorgung und bei der Namensgebung der Hühner. Ihre Ideen und Fragen bestimmten den Ablauf des Projekts maßgeblich mit.
Die Kinder waren begeistert von der täglichen Eiersuche, den verschiedenen Persönlichkeiten der Hühner und kleinen Abenteuern wie Ausbruchsversuchen. Besonders spannend war es, Lebensmittel wie Eier selbst zu gewinnen und direkt zu verwerten.
Nachhaltigkeit wurde für das gesamte Team praktisch erlebbar. Der achtsame Umgang mit Tieren und Ressourcen ist im Alltag spürbar verankert und das Projekt hat das Gemeinschaftsgefühl in der Einrichtung gestärkt.
Die Kinder entwickelten Verantwortungsbewusstsein, Einfühlungsvermögen und Wissen über Kreisläufe in der Natur. Sie lernten, Tiere als Lebewesen mit individuellen Bedürfnissen zu achten und Lebensmittel wertzuschätzen.
Eltern wurden aktiv eingebunden und erlebten das Projekt mit. Es förderte das Gemeinschaftsgefühl, regte Gespräche zu Nachhaltigkeit und Tierwohl an und machte das Kita-Leben für viele nahbarer und greifbarer.
Ein besonders abenteuerlustiges Huhn überwand wiederholt den Zaun. Statt es dauerhaft einzugrenzen, begleiteten Kinder es achtsam bei kleinen Ausflügen und lernten so mit einem unerwarteten Verhalten geduldig und verantwortungsvoll umzugehen.
Das Projekt erfordert wenig Technik, nutzt vorhandene Flächen und kann flexibel angepasst werden. Es verbindet Tierpflege, Ernährung und Nachhaltigkeit und ist so ein niedrigschwelliger Einstieg in Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Eltern halfen beim Aufbau und der täglichen Versorgung, unterstützten mit Wissen und Materialien. Auch das Kita-Team war gemeinsam engagiert – vom Koch über die Leitung bis zur Reinigungskraft.
Wir haben das Projekt auf unserer Instagram-Seite, per E-Mail-Newsletter und im Wichtelpark-Nachricht-Schreiben vorgestellt. Viele Familien, Nachbarn und Kolleginnen und Kollegen aus dem Trägernetzwerk wurden so informiert und inspiriert.
Wir planen, das Projekt regelmäßig zu wiederholen – eventuell mit weiteren Tieren oder mit einer dauerhaften Kleintierhaltung. Zudem fließen die Erkenntnisse in unser Garten- und Ernährungskonzept ein, das wir weiter ausbauen.
Unser Ferienhühner-Projekt ist Teil eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitskonzepts, das in unserer Kindertagesstätte nicht punktuell, sondern täglich gelebt wird. Nachhaltigkeit verstehen wir nicht als einmalige Maßnahme, sondern als Haltung, die unser pädagogisches Handeln durchdringt. Die Kinder gestalten diesen Alltag aktiv mit – sie erleben, erforschen, hinterfragen und übernehmen Verantwortung.
Ein besonderer Bestandteil unseres Alltags ist unser eigenes Bienenvolk, das wir mit Unterstützung engagierter Eltern pflegen. Die Kinder beobachten die Tiere, lernen ihre Bedeutung für das Ökosystem kennen und helfen bei der Honigernte und -verarbeitung. Dabei erleben sie unmittelbar, wie aus Natur ein wertvolles Lebensmittel entsteht – ein faszinierender Lernprozess, der zugleich Wertschätzung und Achtsamkeit fördert.
In unserem Garten pflegen wir gemeinsam Gemüse- und Obstbeete, verwerten Erträge in der Küche und integrieren auch Reste kreativ – ob beim Kochen, Basteln oder Füttern der Hühner. Der nachhaltige Umgang mit Lebensmitteln und Materialien wird so nicht theoretisch vermittelt, sondern praktisch erfahrbar. Auch beim Basteln verwenden wir fast ausschließlich Recyclingmaterialien aus Haushalten und Büros der Eltern – was andernorts als Abfall gilt, wird bei uns zum Schatz für kreative Projekte.
Unsere Eltern sind ein zentraler Bestandteil des Ganzen: Sie bringen sich mit Zeit, Ideen, Materialien und auch ihrer kulturellen Vielfalt ein – z. B. beim internationalen Kochen, Vorlesen oder als Imker:innen. So erleben die Kinder nicht nur ökologische Bildung, sondern auch Vielfalt, Teilhabe und Gemeinschaft auf allen Ebenen.
Wir dokumentieren unsere Projekte regelmäßig über ein digitales Foto-Tagebuch, unser Whiteboard, Newsletter und Social Media, sodass auch Familien, Nachbarn und Träger unsere Entwicklung aktiv mitverfolgen können. Viele unserer Ideen sind einfach umzusetzen und lassen sich problemlos auf andere Kitas, Schulen oder Familien übertragen. Unser Ziel ist es, durch gelebte Nachhaltigkeit kleine Menschen zu starken Gestalter:innen einer lebenswerten Zukunft zu machen – mit Herz, Hand und Verstand.