Kindergarten und -tagesstätte
Naturkindergarten Talheim, Talheim
Schutz und Erhalt der Artenvielfalt erarbeitet im Rollenspiel.
Gummibärchen aus zwei Zutaten, kein Müll, bewusste Ernährung.
Geschenkpapier aus Resten, Äpfel waren nicht zum Verzehr geeignet.
Minibuch-Tauschgeschenk zu Weihnachten.
Buch, Schutz der Ressourcen; anschl. eigene Bäume gepflanzt.
Kreatives Gestalten mit Apfelstöcken vom Apfelschnitt.
Beobachtung der Blüte, Klimawandel, was passiert, wenn Blüte zu früh.
Bienen helfen beim Bestäuben, wie können wir Bienen helfen.
Kindergarten und -tagesstätte
Naturkindergarten Talheim, Talheim
Wir haben uns bei unserem Projekt an den 17 Nachhaltigkeitszielen der vereinten Nationen orientiert. Das Team hat herausgearbeitet, wie wir als Kita das Thema nachhaltige Entwicklung in unseren Alltag und unser Lebensumfeld integrieren können. Viele Aktionen sind aufbauend entstanden, durch die aufmerksame Beobachtung der Natur und ihrer Veränderung im Jahreslauf. Da wir das ganze Jahr in der Natur sind, konnten wir miterleben wie sich die Natur und die Lebewesen auf die verschiedenen Jahreszeiten vorbereitet.
Da die Streuobstwiese zu unserem Grundstück gehört und wir uns täglich dort aufhalten, konnten die Kinder viel beobachten und Tiere und Pflanzen und so weiter. entdecken. Wir haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht und überlegt: Wer wohnt denn da, was braucht er und für was ist er gut. Was wächst hier und sind die Bedingungen gut, können wir die Pflanzen wiederverwerten oder essen? Wie können wir unsere Streuobstwiese schützen?
Die Kinder sind leicht für den Naturschutz zu begeistern und haben Lust mehr über die Tiere und ihren Lebensraum zu erfahren. Die Kinder konnten spielerisch viel von dem Thema mitnehmen durch handwerkliche Aktionen, Nachspielen von Naturprozessen oder der Kooperation mit Netzwerkpartnern. Stolz waren sie, als aus Kernen Setzlinge herangewachsen sind, wir aus dem Apfelbaumschnitt geschnitzt und die Rinde zum Färben genutzt haben. Spannend war, dass Rehe und Spuren vom Wildschwein gefunden wurden.
Durch die intensive Beschäftigung mit dem Thema konnten wir erkennen, wie wichtig die Streuobstwiese für das Ökosystem ist. Einige der 17 SDG-Ziele konnten wir durch unsere verschiedenen Aktionen umsetzen oder Bewusstsein wecken – für gesunde Ernährung, Bewegung, nachhaltiges Konsumverhalten, Schutz der Ressourcen, Klimaschutz sowie Schutz und Erhalt der Artenvielfalt.
Konnten den Blick für die Umwelt schärfen und erkennen, wie alles aufeinander aufbaut. Wenn der Baum im Herbst die Blätter verliert, warten die Regenwürmer um sie zu zersetzen, die Amsel frisst den Regenwurm. Spechte zimmern Höhlen und diese werden wieder von anderen Tieren bewohnt. Aus altem Material kann Neues entstehen. Es ist wichtig, dies zu erhalten und nicht auszubeuten. Nur so viel sammeln, wie gebraucht wird.
Durch Kinder wurden auch Angehörige sensibilisiert, da sie als Multiplikatoren fungiert haben. So wurden zuhause Apfelkerne im Kühlschrank keimen gelassen und anschließend eingepflanzt. Rezepte wurden nachgekocht. Verschiedene Apfelsorten vom Opa mitgebracht. Eltern berichten von ihren Entdeckungen. Eltern haben Interesse gezeigt und waren begeistert, was sich ihre Kinder für Wissen aneignen konnten.
Wollten aus Ernte Apfelsaft pressen, doch Presse war kaputt. So haben wir die Äpfel anders verwertet und haben Tee, Apfelchips, Essig aus Äpfeln, Kuchen hergestellt. Angematschte Äpfel haben wir an befreundete Pferde und Esel verfüttert. Bei Rezepten mit Apfelsaft haben wir auf regionale Säfte zurückgegriffen.
.. wenig Material gebraucht wird und dieses oft schon in Eirichtungen vorhanden ist.
... die Kinder in das Projekt mit einbezogen werden und gemeinsam viel erarbeitet werden kann.
... durch das Interesse der Kinder und das Bewusstsein der ökologischen Vielfalt die zukünftigen Naturschützer von morgen sensibilisiert werden.
... ein Apfelbaum in fast jedem Lebensumfeld zu finden ist.
Wir haben Öffentlichkeitsarbeit geleistet, indem wir unsere Projekte immer mal wieder in unseren Gemeindeblatt vorgestellt haben.
In Zukunft möchten wir wieder die Früchte und Weiteres weiterverarbeiten, auf dem Gemeindeweihnachtsmarkt unsere Arbeit vorstellen und Apfelgelee verkaufen. Wir möchten mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammenarbeiten und noch mehr über die Tiere erfahren und Nisthilfen bauen, im Sommer Wassertränken zur Verfügung stellen. Regelmäßig Müll auf der Wiese und drum herum einsammeln. Ein Blühfeld für Bienen anlegen und uns dafür einsetzen, dass der Mai mähfrei wird um den Lebensraum nicht zu gefährden
Ein Jahr lang haben wir die Veränderung der Apfelbäume und der Streuobstwiese während der verschiedenen Jahreszeiten wahrgenommen. Zuerst haben wir uns überlegt was ein Baum zum Leben braucht, spielerisch erfahren wie er Sauerstoff produziert und CO2 bindet, seine Früchte verarbeitet, erfahren wem er Lebensraum bietet, warum im Herbst die Blätter bunt werden und abfallen, wir haben gebastelt, Geschichten gehört und Lieder gesungen. In der Presse haben wir gelesen, dass Streuobstwiesen für Neubaugebiete weichen müssen. Mit einem Rollenspiel haben wir dieses Zukunftsszenario auf unsere Wiese übertragen und überlegt was sich ändern würde.
Die Kinder konnten erfahren, dass Äpfel, die nicht mehr so schön aussehen, trotz allem noch gebraucht werden können. Wenn wir sie nicht essen, können Tiere diese essen, aus der Schale kann man Tee machen, oder den Apfel zu Apfelessig verarbeiten, die Kerne können zu neuen Setzlingen herangezogen werden, alte Äpfel können kreativ genutzt werden mit Apfeldruck. Aus den Ästen kann eine Benjeshecke gebaut werden, oder zum Schnitzen genutzt und aus der Rinde Färbemittel gemacht werden.
Auch das Klima spielt eine große Rolle. So haben wir die Apfelblüte beobachtet und beim SWR-Blütenland die Daten gemeldet. Je früher die Blüte beginnt, hat das Auswirkungen auf die Ernte, denn die Blüten könnten erfrieren oder nicht bestäubt werden, da möglicherweise die Bienen noch nicht geschlüpft sind.
Wildbienen sind wichtige Tiere. Wir haben uns überlegt, wie wir ihnen helfen können und Nisthilfen gebaut, Wasserstellen aufgestellt und ein Blumenfeld für sie angelegt. Wir hatten eine sehr spannende Zeit und konnten erfahren wie alles aufeinander aufbaut und wie wichtig der Schutz dieses wundervollen Ökosystems ist.