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„Green Pulping“ und „OptiDry“

Luftbild der neuen Papierfabrik am Stammsitz der Papierfabrik Palm in Aalen. Man erkennt die Halle mit der Papiermaschine PM 5, den Steg zum Rollenlager sowie das Rollenlager selbst. Im Hintergrund und im Vorfeld der Papiermaschinenhalle sind das Rohstofflager für Altpapier und die Stoffaubereitung zu sehen. Am rechten Bildrand erkennt man zudem die zentrale Verwaltung von PALM.
© Papierfabrik Palm

Handlungsfeld:
Produktionsprozess / Dienstleistung

Papierfabrik Palm GmbH & Co. KG

Durch die Errichtung der neuen Papiermaschine PM 5 und den Neubau aller Nebenanlagen wie Stoffaufbereitung, Kraftwerk und Prozesswasser-Reinigungsanlage konnten die Produktionskapazität am Standort Aalen verdoppelt und die Umweltauswirkungen gleichzeitig verringert werden. Innovative Prozesstechnologien ermöglichen die Produktion besonders leichtgewichtiger Wellpappenrohpapiere aus 100 Prozent Altpapier bei hoher Prozessstabilität und Energieeffizienz. Verpackungen aus Wellpappe werden dadurch noch nachhaltiger.

Aufgrund des fortgeschrittenen Alters der bestehenden drei Papiermaschinen war die Errichtung einer neuen Papiermaschine aus technischen und wirtschaftlichen Gründen sinnvoll, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Neben einer Produktionssteigerung und einer deutlichen Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz war das Ziel die Herstellung von Wellpappenrohpapier aus 100 Prozent Altpapier mit besonders niedrigem Flächengewicht bei gleichbleibenden Festigkeitseigenschaften.

Das minimale Flächengewicht sollte von aktuell marktüblichen 80 g/m² auf 60 g/m² gesenkt und damit auch das bisher theoretisch mögliche Flächengewicht von 70 g/m² unterschritten werden.

Zu den technischen Herausforderung kam noch das Problem, dass ein derartiges Papier, das bis dahin nicht auf dem Markt verfügbar, bisher in der Weiterverarbeitung noch nicht getestet wurde. In den eigenen Werken der Verpackungssparte musste Palm deshalb auch hier Pionierarbeit leisten.

Um das Werk technisch auf den neusten Stand zu bringen, wurde am Standort eine komplett neue Papierfabrik einschließlich aller Nebenanlagen wie Stoffaufbereitung, Kraftwerk, Prozesswasser-Reinigungsanlage, Altpapier- und Rollenlager und Bahnanschluss errichtet, während die alten Anlagen schrittweise außer Betrieb genommen wurden. Dabei kamen zahlreiche innovative Anlagen und Prozesse erstmals zur Anwendung.

So ermöglicht die Altpapier-Auflösetechnologie „Green Pulping“ eine besonders hohe Faserausbeute bei einem deutlich reduzierten Frischwasser- und Energieverbrauch. Dadurch verringert sich der Rohstoffeinsatz, und insbesondere kräftige Papierfasern verbleiben im Prozess. Sie werden nicht als Abfall ausgeschleust, was der Papierfestigkeit zugutekommt.

Die Trocknungstechnologie „OptiDry“ sorgt für eine optimierte thermische Entwässerung der Papierbahnen und erhöht die Prozessstabilität. Leichte Papiersorten können so bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten und niedrigem spezifischen Energiebedarf hergestellt werden, ohne dass Abrisse der Papierbahn Leerlaufzeiten der Papiermaschine und Ausschussproduktion verursachen.

Die Kombination der beiden Technologien ermöglicht letztendlich die Herstellung von besonders leichtem Wellpappenrohpapier mit hervorragenden Festigkeitseigenschaften aus 100 Prozent Altpapier.

Mit dem neuen Werk konnte die Produktionskapazität von rund 350.000 t auf 750.000 t pro Jahr mehr als verdoppelt werden. Die Herstellung von besonders leichtem Wellpappenrohpapier führt im Zusammenspiel mit der hohen Effizienz der neuen Papiermaschine zu beträchtlichen Ressourcen- und Energieeinsparungen gegenüber dem bisherigen Stand der Technik.

Schon bei einem Anteil von 30 Prozent an besonders leichtgewichtigen Sorten kann der Ressourceneinsatz jährlich um rund 75.000 t Altpapier, 2,5 Mio. m³ Wasser und rund 7.000 t Chemikalien reduziert werden. Zudem werden pro Jahr 46.000 MWh Strom und 142.000 MWh Prozessdampf eingespart. Alleine aus der Energieeinsparung ergibt sich eine jährliche Emissionsreduktion von mehr als 57.000 t CO2e.

In Zeiten stetig steigender Nachhaltigkeitsanforderungen von Kunden und Gesellschaft wird damit die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sichergestellt.

In enger Abstimmung mit den Anlagenherstellern konnten an der Papiermaschine selbst sowie in der Stoffaufbereitung innovative Lösungen für eine besonders energieeffiziente und ressourcenschonende Papierproduktion entwickelt werden.

Mit der Firma Voith wurde das „Green Pulping“ und mit der Firma Valmet das „OptiDry“-Verfahren konzipiert und erprobt. Beide Anlagen wurden durch das Umweltinnovationsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz finanziell gefördert. Diese Technologien tragen maßgeblich zur Effizienz der neuen Papiermaschine PM 5 bei und ermöglichen auch unter den zukünftigen Bedingungen eine nachhaltige und wirtschaftliche Papierproduktion.

Außerdem unterstütze die KfW mit Krediten für Maßnahmen für Energieeffizienz und Wärmerückgewinnung.

PALM zählt zu den führenden Unternehmen der europäischen Papierindustrie. PALM ist mit insgesamt 34 Betrieben in den Geschäftsbereichen Papier und Verpackung tätig. In fünf Papierfabriken werden grafische Papiere und Wellpappenrohpapier aus 100 Prozent Altpapier produziert. Der Geschäftsbereich Verpackung stellt in 29 Werken nachhaltige und recycelbare Wellpappenverpackungen her. Die Recyclingsparte ist für die Beschaffung von Altpapier verantwortlich und schließt damit den Stoffkreislauf.

Seit über 150 Jahren steht PALM für hohe Produktqualität, innovative Weiterentwicklung von Produktionsprozessen, Kundennähe und einen zuverlässigen Service. Mit der Investition in eine komplett neue Papierfabrik am Stammsitz in Aalen und der Errichtung der neuen, innovativen und hocheffizienten Papiermaschine PM 5 wurde die Grundlage für eine nachhaltige Papierproduktion für die nächsten Jahrzehnte geschaffen.

Logo der Papierfabrik Palm GmbH & Co. KG

Herausforderung

  • Marktneuheit ohne Erfahrungswerte eines Wellpappenrohpapiers aus 100 Prozent Altpapier mit besonders niedrigem Flächengewicht bei gleichbleibenden Festigkeitseigenschaften
  • Pionierarbeit bei PALM erforderlich
  • Modernisierung bestehender Maschinen erforderlich
  • Technische Herausforderung

Maßnahme

Kombination von „Green Pulping“ und „OptiDry“ für eine nachhaltigere und effizientere Papierproduktion

Nutzen

  • Verdoppelung der Produktionskapazität von 350.000 t auf 750.000 t pro Jahr
  • jährliche Einsparung von etwa 75.000 t Altpapier, 2,5 Mio. m³ Wasser, 7.000 t Chemikalien
  • jährliche Einsparung von 46.000 MWh Strom und 142.000 MWh
  • jährliche Emissionsreduktion von mehr als 57.000 t CO2e

Unternehmen

Gründungsjahr1872
Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter4.200
Umsatz in Mrd.2
UnternehmenstypHersteller


Initiative

100 Betriebe für Ressourceneffizienz

Kontakt

Papierfabrik Palm GmbH & Co. KG
Palm Allee 1
73432 Aalen
Tel: 07361 577-0
E-Mail: info@remove-this.palm.de
www.palm.de


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