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Höhere Verwertbarkeit von Metallspänen

Handlungsfeld:
Produktionsprozess / Dienstleistung

Aesculap AG

Die Aesculap AG hat einen zusätzlichen Prozessschritt in der Metallspänesortierung eingeführt. Dieser trägt zu einer höheren Verwertbarkeit in der Weiterbehandlung der betrieblichen Abfälle bei. Zudem konnten Emissionen verringert werden, indem die Abholzyklen der Metallspäne durch den Entsorgungsfachbetrieb reduziert wurden.

Es galt die im Unternehmen anfallenden Metallspäne in größerer Reinheit in ihre Fraktionen zu trennen, um den Wiederverkaufswert der Abfälle zu erhöhen und eine Reduktion des Spänevolumens zu realisieren. Hierzu mussten die bestehenden Prozessabläufe angepasst und eine neue Technologie zur genaueren Identifizierung der Metallspäne gefunden werden. Die für die Überprüfung der Abfälle zuständige Person sollte hierbei auf ein möglichst einfaches und effizientes Verfahren zurückgreifen können.

Die anfallenden Metallspäne werden in der Fertigung an den Zerspanungsanlagen nach den Fraktionen Aluminium, Titan, Kobalt-Chrom und Edelstahl in Spänebehälter getrennt. Die Spänebehälter werden dann mittels eines Spänezugs aus der Fertigung an eine zentrale Sammelstelle gebracht und mit Staplern zur Schredderanlage, bestehend aus vier Schredder-Einzelanlagen, transportiert. Hier wurde nun der Einsatz der sogenannten Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) etabliert.

Mit dieser Technologie werden die Metallspäne Röntgenstrahlung ausgesetzt, sodass diese selbst Fluoreszenzröntgenstrahlung emittieren. Die abgegebene Strahlung erlaubt dann Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der Späne. Hierbei wird ein handgeführtes Röntgenfluoreszenzgerät eingesetzt, welches zur Analyse über die Spänebehälter gehalten wird. Somit können schnelle und einfach interpretierbare Analyseergebnisse erzielt werden.

Jeder Spänebehälter wird drei Mal anhand RFA überprüft. Wird kein Fehlwurf festgestellt, erfolgt die Schredderung des Materials. Bei Verunreinigung werden zehn weitere Messungen durchgeführt. Wird daraufhin keine Verunreinigung festgestellt werden die Metallspäne geschreddert. Falls die Feststellung einer Verunreinigung bestehen bleibt, werden die Späne als Mischspäne behandelt.

Die bei der Zerspanung eingesetzten und an den Spänen haftenden Kühlschmierstoffe werden anschließend anhand einer Zentrifuge abgetrennt und zur Abwasserbehandlungsanlage geleitet und mittels Verdampfung, Ultrafiltration, Umkehrosmose, einer Ionenaustauscheranlage und einem Aktivkohlefilter aufbereitet.

Die Sammlung der anfallenden Metallspäne und die Sicherstellung ihrer Sortenreinheit ermöglichte es Aesculap im Jahr 2020, rund 230 t Späne dem Recycling zuzuführen. Dabei sind folgende Mengen der einzelnen Fraktionen angefallen:
8 t Edelstahlspäne, 16 t Kobalt-Chrom-Späne, 37 t Titanspäne und 5 t Aluminiumspäne. Zusätzlich fallen 166 t Mischspäne an, die bei der Aesculap AG nicht weiter sortiert werden können und daher bei einem Entsorgungsfachbetrieb so aufbereitet und analysiert werden, sodass sie dennoch zu 100 Prozent einer stofflichen Verwertung zugeführt werden können.

Im Vergleich zur Erzeugung von Primärmaterial werden durch die Rückführung der Späne in den Rohstoffkreislauf unter Berücksichtigung der jeweiligen Recyclingquoten insgesamt 489 t CO2e Treibhausgasemissionen vermieden. Bezogen auf die einzelnen Fraktionen können folgende Beiträge zum Klimaschutz realisiert werden: Edelstahl 13 t CO2e, Kobalt-Chrom 253 t CO2e, Titan 204 t CO2e und Aluminium 19 t CO2e.

Außerdem konnten die Abholzyklen der Metallspäne durch den Entsorgungsfachbetrieb aufgrund der Zerkleinerung der Späne und die damit verbundene Volumenreduktion reduziert werden.

  • Engagement der Mitarbeiter, neue Prozesse zu lernen und zu leben
  • Bereitschaft, neue Investitionen zu wagen
  • Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen
  • Bereitschaft für eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung am Standort

Aesculap, eine Produktmarke im B. Braun-Portfolio, ist ein Partner für chirurgische und interventionelle Therapiekonzepte in der stationären und ambulanten Patientenversorgung. Als eines der weltweit führenden Unternehmen der Medizintechnologie schützt und verbessert B. Braun die Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt.

Weltweit über 65.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leben Sharing Expertise: Sie machen B. Braun zu einem verlässlichen Partner, der intelligente Lösungen entwickelt und wegweisende Standards setzt. Durch die Vernetzung von Produkten, Dienstleistungen und Beratung verbessert das Unternehmen Behandlungsabläufe und entlastet das medizinische Personal. Dabei handelt B. Braun immer mit Blick auf nachfolgende Generationen: Die Verantwortung für nachhaltiges Wachstum ist fest in allen Geschäftsprozessen verankert. 2022 erwirtschaftete die B. Braun-Gruppe einen Umsatz von 8,5 Milliarden. Euro.

Logo der B. Braun SE

Herausforderung

Metallspäne in größerer Reinheit in ihre Fraktionen trennen

Maßnahme

Implementierung eines zusätzlichen Prozessschrittes

Nutzen

  • 100 Prozent stoffliche Verwertung
  • Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 489 t CO2e

Unternehmen

Gründungsjahr1867, seit 1976 ist Aesculap als Chirurgie-Sparte Teil des B. Braun Konzerns
Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter3300
Umsatz in Milliarden Euro2,06
Unternehmenstyp Hersteller


Initiative

100 Betriebe für Ressourceneffizienz

Kontakt

Aesculap AG
Am Aesculap-Platz
78532 Tuttlingen
info@remove-this.aesculap.de
www.aesculap.de


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