|  Produktionsprozess / Dienstleistung

LKW am Draht - Netze BW vernetzt Schwerlast und Strom

Handlungsfeld: Produktionsprozess / Dienstleistung 

Netze BW GmbH

Für die Transformation der schweren LKW und Güterlogistik testete das Land Baden-Württemberg zwischen 2021 und 2024 mit dem Projekt eWayBW im Technologievergleich unter anderem das Prinzip des dynamischen Ladens von LKW mittels Stromversorgung über Oberleitungs-Teilabschnitte.

Die Technologie dynamisches Laden ermöglicht es E-LKW, während der Fahrt Strom aus der Oberleitung zu entnehmen und diesen für die Traktion als auch zum Nachladen einer Traktionsbatterie zu verwenden. Die Traktionsbatterie unterstützt bei Fahrstrecken ohne Oberleitungsversorgung.

Die Netze BW-Sparte “Dienstleistungen” war vom Land Baden-Württemberg mit der Betriebsführung der Anlage sowie einer Begleitforschung beauftragt.

Die zentrale Herausforderung war es, einen sicheren und zuverlässigen Betrieb der Oberleitungsanlagen auf öffentlicher Straße zu gewährleisten. Ein sicheres System ist die Grundlage für eine alternative Elektrifizierung des Schwerlastgüterverkehrs auf der Straße, insbesondere für hoch frequentierte Strecken wie Autobahnen und Bundesstraßen.

Die Herausforderung bestand somit darin, eine leistungsstarke, stabile und klimafreundliche Ladeinfrastruktur zu erproben, die flexibel auf die steigende Nachfrage reagieren und gleichzeitig zur Energiewende beitragen kann.

Um die nachhaltige Schwerlastlogistik voranzutreiben, setzt die Netze BW GmbH auf ihre Infrastrukturkompetenz. Eine zentrale Herausforderung war die Transformation einer seit vielen Jahren eingesetzten Bahntechnik in den neuen Anwendungsfall Oberleitung für E-LKW auf öffentlicher Straße. Neben den klassischen Betriebsthemen mit neuen Inspektions- und Wartungsverfahren wurden zum Beispiel Rettungskonzepte entwickelt und Beteiligte wie Feuerwehr und andere Einsatzkräfte entsprechend geschult. 

Im Kontext Betrieb und Sicherheit spielt auch immer mehr das Thema Digitalisierung eine Rolle, um Infrastruktursysteme zu betreiben. Die Anlage konnte rund um die Uhr durch Fachpersonal der NETZ zentral fernüberwacht und gesteuert werden.  

Darüber hinaus unterstützt Netze BW Unternehmen mit umfassender Beratung für den erfolgreichen Umstieg auf eine elektrische LKW-Flotte.

Diese Technologie soll dazu beitragen, den CO2-Ausstoß im schweren Güterverkehr signifikant zu reduzieren, die Versorgungsinfrastruktur und Betriebsmittel möglichst effizient zu belasten sowie im Einklang mit dem Tagesrhythmus der Stromproduktion aus nachhaltigen Energien wie Sonne und Wind auch Strom aufzunehmen (Vermeidung von zusätzlichen Speicherkapazitäten/Reservekraftwerken zur Abdeckung von Lastspitzen).

Je nach Rolloutkonzept dieser Technologie könnte ein hohes Maß an Planbarkeit und Kostensicherheit für eine Transformation der Transportlogistik für die Langstrecke erreicht werden. Die volkswirtschaftlichen Investitionen verlagern sich von kurzlaufenden Betriebsmittel (E-LKW) hinzu langfristigen Infrastrukturen (Oberleitungsnetz).

Durch eine elektrische Anbindung an die Oberleitung während des Fahrens ist es denkbar bei Kapazitätsengpässen in öffentlichen Stromnetze oder in der Stromerzeugung Energie wieder abzugeben (Vehicle2Grid) ohne dafür extra anzuhalten und sich mit einer Ladesäule zu verbinden. Wenn anstelle von 300kW Energiebezug je LKW kurzfristig der Energiebezug eingestellt oder in gleicher Höhe zurückgespeist wird, könnten mit wenigen 10.000 E-LKW vergleichsweise hohe Flexibilitäten für das Energiesystem zu Verfügung stehen - ohne den Kernprozess "Gütertransport in der Logistik" merklich zu beeinflussen. 

Zentral für die Umsetzung und den Erfolg sind die Infrastrukturkompetenz und die langjährige Erfahrung der Netze BW. Neben diesem technischen Know-how spielten aber auch Kenntnisse im Bereich Projektmanagement, sowie die Zusammenarbeit mit Stakeholdern und die Zuverlässigkeit aller Beteiligter eine wichtige Rolle.

Das Unternehmen Netze BW ist der größte Verteilnetzbetreiber für Strom, Gas und Wasser in Baden-Württemberg und eine Tochtergesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Das Unternehmen wurde 2012 gegründet und betreibt ein leistungsfähiges Netz, das rund 2.34 Millionen Menschen zuverlässig mit Strom versorgt.

Netze BW zeichnet sich durch hohe Versorgungssicherheit, nachhaltige Netzentwicklung und den Einsatz moderner Technologien aus. Die Unternehmensphilosophie basiert auf den Werten Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit und Kundennähe. Für sein Engagement für Nachhaltigkeit erhielt das Unternehmen den Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP) in der Kategorie "Energiespeicherung und -verteilung".  
Ziel ist es, die Energiewende aktiv mitzugestalten, den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern und ein zukunftssicheres Netz für die Energieversorgung von morgen zu schaffen.

Neben dem regulierten Geschäft bietet die Sparte Dienstleistungen netznahe Dienstleistungen außerhalb des regulierten Netzgeschäftes an. Hierzu gehören auch Infrastrukturdienstleistungen wie das Kundenprojekt eWayBW.

Das Logo der Netze BW GmbH.

Herausforderung

  • Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs auf öffentlichen Straßen
  • Integration von Bahntechnologie in neue Mobilitätsanwendungen
  • Sicherer Betrieb unter Realbedingungen

Maßnahme

  • Testbetrieb von Oberleitungs-Lkw im realen Straßenverkehr
  • Digitalisierung und zentrale Fernüberwachung
  • Beratung und Wissenstransfer für Unternehmen

Nutzen

  • Beitrag zur CO₂-Neutralität im Verkehr
  • Flexibilitätsoptionen durch Vehicle2Grid
  • Synergien mit der Energiewende

Unternehmen

Gründungsjahr2012
Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter5824
Jahresumsatz in Euro4.297.169.129
Unternehmenstyp Dienstleister

Initiativen

Klimawin BW/WIN-Charta

Kontakt

Netze BW GmbH
Schelmenwasenstr. 15
70567 Stuttgart
E-Mail: nachhaltigkeit@netze-bw.de
www.netze-bw.de


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